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(C) 2000 RBmineral |
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01.02.2000
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Die Herren Günter Blaß und Hans Werner Graf haben in
der Mineralienwelt 5/99 (Seite 17 ff) einen interessanten Artikel über
das Vorkommen von Wulfenit, Stolzit und Raspit und deren Unterscheidung
in der Grube Clara/Oberwolfach geschrieben.
Zu diesen Artikel habe ich speziell Herrn Blaß eine Reihe von
Proben zukommen lassen, die aus den Jahren 1987 bis 1999
auf der Aufbereitungsanlage der Grube Clara und anderen Fundpunkten
des Schwarzwaldes von mir gesammelt worden sind.
In dem Artikel wurden desweiteren auch die von mir gemachten persönlichen
Beobachtungen z.T. mit verwendet.
Diese Seite beleuchtet ein wenig ausführlicher die verschiedenen
Paragenesen, in denen der Wulfenit/Stolzit, Stolzit und Raspit
vorkommen kann, so daß es für den Mineraliensammler ein
wenig einfacher ist, gewisse Unterscheidungen zu treffen.
Bei den Paragenesen konnte ich durch langjährige Beobachtungen
3, wenn nicht sogar 4 verschiedene feststellen.
Beschreibung der Paragenesen :
1.) Die Bleiglanzparagenese im Flußspat.
Diese "normale" Bleiglanzparagenese
lieferte neben frischen und verwittertem Bleiglanz, mit z.T. Kupferkies
und Fahlerz
noch eine Reihe von
Sekundärmineralien wie Cerussit, Anglesit, Pyromorphit/Mimetesit,
Duftit, Bayldonit, Tsumebit u.a..
In diesem kamen nun
die XX von Wulfenit, Wulfenit/Stolzit und Stolzit vor.
In den älteren
Funden (1987 u. 89) waren diese von gräulichgrünlicher und gelblicher
Farbe und hatten ein sehr "flaches"
Erscheinungsbild (sehr
abgestumpfte Bipyramiden).
Die neueren Funde (ab
1996) sind von meiner Warte aus betrachtet alle in einem mehr oder minder
"kräftigen" Orangeton
in Erscheinung getreten.
Von den Formen konnte
man Pseudokuben, abgestumpfte Bipyramiden in unterschiedlicher Länge,
bzw.
als sehr seltenes Element
kleine Bipyramiden erkennen können.
Ein direktes Auftreten
von Raspit konnte ich bis dato in der Flußspatbleiglanzparagenese
nicht feststellen.
2.)Die Scheelitparagenese:
In diesem rötlichbraunem
quarzigen Gestein mit Scheelitführung wurden 6/1994 Raspite
von
schönem monoklinem
Habitus gefunden (XX-Aggregate
bis über 5 mm).
Die Farbe ging vom gelblichen
bis ins grünliche über.
Daneben kamen auch die sehr
gut ausgebildeten Ferritungstite
heraus.
(Siehe Erzgräber 1/1996)
Wulfenit/Stolzit, Wulfenit
oder Stolzit wurden in dieser Paragenese bis dato noch nicht nachweislich
gefunden.
3.)Die Arsenkiesparagenese:
So genannt, da hier ein z.T.
hoher Arsenkiesanteil im Gangmaterial vorhanden ist.
Hier wurden im Frühjahr
94, Sommer und Herbst 98 und im April u. Mai 99 verschiedene Funde bekannt.
In dieser Paragenese kamen
sowohl monoklin kristallisierte XX von Raspit
vor von grünlicher oder gelblicher Farbe,
als auch Stolzite.
Diese unterschieden sich gegenüber
denen der Flußspatbleiglanzparagenese.
Ihre Farbe war ein gelbliches
Grau.
Diese Stolzite hatten eine
ungewöhnliche bipyramidale Ausbildung.
Denn diese waren in Richtung
c-Achse enorm gestreckt, teilweise bis über 5 mm, bei einer nur kleinen
Basisfläche von
vielleicht 0,5x0,5 mm.
Diese gestreckten Stolzite
waren aber leider sehr zerbrechlich.
Zumal bildeten sie eine Art
Parallelverwachsung, so dass manchmal der Eindruck eines monoklinen
Kristalls entsteht.
So was habe ich bis jetzt
bei den Pb-Stolziten nicht beobachtet.
Als interessanter Einzelfund
wurde ein Raspit-X gefunden, der als er gefunden wurde eine hellbräunliche
Farbe hatte .
Diese Färbung ging während
einer mehrstündigen Sonnenbestrahlung in ein dunkles Braun über.
Als Begleitmineralien wurde
Rhabdophan, ein "Lavendulanmineral" und schöne Epitaxien
von Matildit auf Kupferkies und
Arsenkies gefunden.
(Siehe Erzgräber 2/1995)
4.)Paragenese, die vielleicht zur Arsenkiesparagenese
gehört, jedoch frei von Arsenkies ist
Hier wurde nur der monokline
Raspit gefunden in einer grünlichen und gelblichen Farbe.
Begleitet wurde dieser von
einem bastnäsitähnlichen Mineral in Form hexagonaler Täfelchen/Aggregate.
Ich denke durch diese Zeilen wird für
den Claramineraliensammler ein gewisse Hilfestellung zur einfachen Unterscheidung
gegeben.
Hinsichlich der Analysenergebnisse wird auf den
Mineralienweltartikel von 5/99 verwiesen.
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